ISDN versus Voice over IP

Voice over IPWie funktioniert der Umstieg auf „All-IP“ und warum hinkt der Vergleich zwischen ISDN und Voice over IP? Detlev Artelt hat in der letzten com! professional-Ausgabe 2/2015 genau auf diese Fragen geantwortet.

Jetzt das druckfrische Interview lesen.

Ende 2018 ist Schluss mit den Analog- und ISDN-Netzen – die Deutsche Telekom macht Ernst. Dienste wie Telefonie, Fernsehen und Mobilfunk werden in drei Jahren dann nicht mehr über die klassische Leitungsvermittlung, sondern mithilfe des Netzwerkprotokolls (IP) durch Paketvermittlung bereitgestellt. All-IP ist das Stichwort, mit dem die Zahl der ISDN-Anhänger auf null gebracht werden soll. Gegenwärtig befinden sich etwa 14,7 Millionen Analog- und knapp 9 Millionen ISDN-Anschlüsse in Deutschland. Dabei ist beispielsweise Voice over IP (kurz VoIP) in vielen Geschäftsbereichen ein alter Hut. Dennoch haben viele Unternehmen den Schritt zur IP-Telefonie und den damit verbundenen Vorteilen von Unified Communications-Lösungen bisher gesträubt. ISDN läuft in den meisten Firmen seit vielen Jahren und hat sich durch seine zahlreichen Leistungsmerkmale, wie der strikten Trennung der Netze oder einer gewissen Ausfallsicherheit, bewährt.

Einfach Anders Arbeiten

Dabei geht es laut Detlev Artelt um etwas anderes:

Ich möch­te Menschen erreichen und nicht Nummern wählen. Der Ver­gleich ISDN versus Voice over IP hinkt ohnehin. VoIP ermöglicht ein ganz anderes Arbeiten, das sollte die eigentliche Triebfeder für eine Umstellung sein und nicht die Tatsache, dass irgendwer irgendein Netz abschaltet.

Drei Modelle für den Umstiegaltes Telefonsystem-Voice over IP

Ist die Entscheidung für den Umstieg getroffen, bleiben noch einige wichtige Fragen offen. So gibt es in der Regel drei verschiedene Strategien, welche für die jeweiligen Bedrüfnisse eines Unternehmens abgewogen werden sollten. Vorangegangen ist im besten Fall eine Standort- sowie Bedarfsprüfung:

  • Liegt an dem Standort genug Bandbreite an?
  • Möchte man WLAN nutzen und ist der Betrieb durch eine unterbrechungsfreie Stomversorgung gewährleistet?
  • Welche Kommunikationsmittel werden im Unternehmen mittelfristig und in Zukunft genutzt?

Sind diese Fragen beantwortet, kann es losgehen mit der Wahl des neuen IP-Telefonie-Systems.

VoIP-Gateways

So besteht die Möglichkeit, die vorhandene ISDN-TK-Anlage mit Hilfe eines digitalen VoIP-Gateways auszurüsten – ITK-Systeme werden so einfach ins IP-Netz integriert. Momentan fallen moderne Gateways kostenmäßig allerdings stark ins Gewicht, weshalb diese Möglichkeit nur mittelfristig zu empfehlen ist. Zumal eine spätere Migration zur vollständigen IP-Technologie nicht möglich ist.

Leasing und Kauf

Das Leasen oder der Kauf einer Telefonanlage mit IP-Basis, stellt beim Umstieg im Vergleich zum Gateway die bessere Alternative dar. So ergeben sich bei der Anschaffung durchaus hohe Investitionskosten, welche sich im Laufe der Zeit jedoch durch finanzielle Vorteile wieder amortisieren. Besonders für Unternehmer, welche den Weg in die Cloud noch scheuen oder bei denen ein kompletter Umstieg nicht realisiert werden kann, ist die IP-basierte Telefonanlage ein Schritt Richtung Zukunft. Bei der Auswahl der richtigen TK-Anlage und des jeweiligen Anbieters helfen die im Artikel aufgeführten Checklisten ungemein.

Die Telefonanlage aus der Cloud

Internet-Voice-over-IPLaut Gartners Hype-Zyklus wird Cloud Computing in den nächsten 2-5 Jahren im europäischen- sowie nordamerikanischen Raum flächendeckend anzufinden sein. Die Vorteile von Cloud-Lösungen werden schon jetzt intensiv genutzt. Besonders schnell wachsende oder flexible Unternehmen legen einen großen Wert auf Skalierbarkeit. So müssen oftmals Arbeitsplätze vom Vormonat verdreifacht werden oder anders herum. IP-Telefonie kann so als ein Service aus der Cloud bezogen werden und das monatsweise, ohne lange Vertrags- und Servicelaufzeiten. Datenschutzrechtlich sollte bei jedem Anbieter genau betrachtet werden, an welchem Ort die Datenablage stattfindet, wie hoch die Verfügbarkeit ausfällt und wie flexibel die Verträge gestaltet sind.

Fazit

Einen richtigen oder falschen Weg gibt es nicht. Die jeweiligen Lösungen sind immer abhängig von der Infrastruktur und den Bedürfnissen der Unternehmen. ISDN- sowie Analaganschlüsse haben ausgedient und werden durch neue, zeitgemäße Technologien ersetzt. Beim eigenen Umstieg sollte mit vorheriger Planung sowie fachmännischer Beratung vorgegangen werden, dann steht der zukünfitgen Unternehmenskommunikation auch nichts im Weg.

Den kompletten Artikel sowie das Interview mit Detlev Artelt zum Thema „IP-Telefonie“ finden Sie hier.

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